Geschichten
Wappen-Heinrichs
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HEINRICHSER GESCHICHTE
WappenDer Ortsteil Heinrichs

Entstanden ist der Ort Heinrichs durch fränkische Besiedlung im 9. Jahrhundert. 1111 wurde er erstmals urkundlich erwähnt (Kirche St. Ulrich). Am 01.01.1936 erfolgte die Eingemeindung Heinrichs in die Stadt Suhl. Der Ortsname wurde durch die Bezeichnung „Suhl 2“ ersetzt. 1956 erhielt der Ortsteil seinen alten Namen wieder zurück.

Heinrichs liegt ca. 3 km südwestlich der Altstadt Suhl im Tal von Lauter und Hasel auf einer Höhe von ca. 395 m über NN. Am westlichen Ortsausgang befindet sich das heutige Simson-Gewerbegebiet. Auf diesem Areal wurde 1856 die Firma Gebrüder Simson gegründet. Im Wandel der Zeit wurden hier Militärgewehre, Fahrräder und Automobile, ab Mitte der 1950er Jahre die bekannten Mopeds hergestellt.

Die 1503 erbaute Kirche St. Ulrich beherbergt als Besonderheit das Kruzifix aus dem Jahre 1340, welches Christus mit vor der Brust gekreuzten Armen zeigt.
Nach den Zerstörungen infolge des Dreißigjährigen Krieges erfolgte ab 1634 der Aufbau des Straßenmarktes, welcher noch heute eine überregionale Bedeutung hat.
Der historische Ortskern von Suhl - Heinrichs stellt mit den detailgetreu sanierten Fachwerkhäusern im fränkisch-hennebergischen Stil ein in Jahrhunderten gewachsenes Ensemble und Denkmal der Geschichte und Siedlungsstruktur, des Fachwerkbaus und der Lebensweise dar. Von 1991 bis 1995 wurde der Heinrichser Straßenmarkt grundhaft saniert und als verkehrsberuhigter Bereich gestaltet.
Hervorzuheben ist insbesondere das Heinrichser Rathaus. Auf einem massiven Sockelgeschoss von 1551 erhebt sich ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Schaugiebel, der 1657 aufgerichtet wurde. Nach umfangreicher Rekonstruktion wurde das Rathaus 2013 neu eröffnet und ebenso einer neuen Nutzung zugeführt: Die Volkshochschule der Stadt Suhl ist Hauptnutzer dieses Gebäudes. Es ist ein öffentliches Gebäude und jederzeit einen Besuch wert.
Sehenswert ist außerdem die Kapelle in der Meininger Straße 49 als ältestes Suhler Haus aus dem Jahre 1116.

Seit 1718 besteht in Heinrichs ein jüdischer Friedhof, der heute noch als „Gedenkstätte Jüdischer Friedhof Suhl - Heinrichs“ mit ca. 150 Grabsteinen zu besichtigen ist. Die letzte Beisetzung fand 1932 statt.

Chroniken zum Download:
» Alte-Chronik-Heinrichs.pdf - von Friedrich Moschkowitz
» Neue Chronik-Heinrichs.pdf - Zur Geschichte des Fleckens Heinrich aus chonikalischen und archivarischen Quellen

Von Mühlen und Hammerwerken in Heinrichs

Diese Chronik befasst sich mit Geschichten rund um die Heinrichser Mühlen und Hammerwerke, welche zur damalige Zeit wichtige Einnahmequellen und hart umkämpfte Bauwerke waren. Allein in Heinrichs gab es 4 Mühlen ( Schillingsmühle, Bleiweißmühle, Bachmannsche Mühle, Untermühle) und 2 Hammerwerke (der alte Stahlhammer Heinrichs, der neue Stahlhammer Heinrichs)

» Müheln-und Hämmer-Heinrichs.pdf

 

ALLTAGSGESCHICHTEN
Der häßlichste Weihnachtsbaum Heinrichs aller Zeiten

Die Heinrichser dachten Mitte November 2013 noch an einen Scherz, als der städtische Baum vor dem prächtigen Rathaus aufgestellt wurde. Aber der Baum blieb stehen und bettelte seither um Mitleid. Die Äste schleiften auf dem Boden, so dass die SNG-Busse darüber fuhren. Gebrochene Äste hingen wie an einer Trauerweide schlaff nach unten, an anderen Stellen waren die Nadeln schon braun verfärbt. Von Proportionen … keine Spur. Auf die Spitze trieb es aber die Spitze: Es gab keine – der Baum war oben gekappt.
Mehr dazu finden Sie in der untenstehenden downloadbaren PDF-Datei.

» Der-hässlichste-Weihnachtsbaum.pdf

 

SAGEN RUND UM HEINRICHS
Die Schwarze Hand Verschiedene Geschichten zur "Schwarzen Hand"

1. Version:
Einem Geistlichen von Heinrichs, der sehr wohltätig war, wurde, als er gestorben, die Hand, die so viel Gaben gespendet, abgelöst und zum Andenken aufbewahrt.

2. Version:
Als der Grund zur jetzigen Kirche gelegt wurde, fand man in einem  Kasten diese Menschenhand, einen Krug Wasser und verschiedene Schriftstücke. Die Hand wurde aufbewahrt.

3. Version:
In einer wichtigen Prozeßsache musste ein Heinrichser einen Eid leisten.Er bekräftigte ihn noch durch den Zusatz. „So ich falsch geschworen habe, so möge diese meine Hand aus der Erde wachsen.“ Als er nun gestorben war, wuchs richtig die Hand aus dem Grabe. Man deckte sie mehrere Male mit Erde zu, aber immer und immer wieder dam sie zum Vorschein. Man entschloss endlich, sie abzuschneiden und als warnendes Beispiel aufzubewahren.

4. Version:
Bechstein führt folgende Sage an: In der Kirche zu Heinrichs steht künstlich von Stein ausgehauen ein Sacramentshäuschen mit Engel und Heiligengestalten, mit einem eisernen Gitter verschlossen,dahinter eine Reliquienhand aufbewahrt liegt. Als die Kroaten auf ihrem dem Henneberger Land so verderblichen Heereszuge auch nach Heinrichs kamen und schon die Brandfackeln schwangen, um überall anzuzünden und mit der Kirche den Anfang machen wollten, erblickten sie dieses Heiligtum, zugleich ein hölzernes Marienbild mit dem Christusknaben, fielen andächtig auf die Knie und verschonten das Gotteshaus und den Ort. Zum Andenken wird das Sacramentshäuschen wohl erhalten und die Mumienhand, vielleicht von St. Ulrich, dem Kirchpatron, oder sonst einem wunderlichen Heiligen aufbewahrt. Es entspricht allerdings nicht der Überlieferung. Der Ort Heinrichs wurde  ansonsten von den kroatischen Truppen Isolanis vernichtet – ebenso auch Suhl).

Download - Artikel "Scharze Hand" aus der Thüringer Allgemeinen: » Die-Schwarze-Hand.pdf

Das Pfäffchen

In der Kirche zu Heinrichs geht der ruhelose Geist eines vormaligen Pfäffchens um, welcher in keineswegs liebholder Gestalt erscheinend, die Eigenschaft hat, alle Welt küssen zu wollen. Dasselbe hütet einen Schatz und kann nur dann erlöst werden, wenn es von jemandem dreimal geküsst wird. Einen Kantor verfolgte dieses Gespenst unablässig, erschien ihm, wenn er in die Kirche ging, sehr häufig, suchte ihn zu umarmen und versprach dem sich stets Sträubenden reicher als alle reichen Leute in Heinrichs zu machen, doch vergebens. Wenn der kusssüchtige Geist nun erst abgewiesen wurde, ging er mit raschen Schritten hinter den Altar und versank dort mit einem tiefen Seufzer.

Die drei Wildschützen

Einst kamen drei Wildschützen nach Heinrichs und kehrten im goldenen Hirsch ein, um einen Trunk zu nehmen. Es war Sommer, und hinten im Hofe vor dem Bierkeller standen Tische und Bänke für Zechgäste, deren mehrere dort versammelt waren. Die Rede derselben lenkte sich auf Jägerkünste, Jägerlatein, Freikugeln usw., und die 3 Schützen gaben ihr Wort auch ins Gespräch, indes sie wacker zechten. Es dauerte nicht lange, so wurden sie aufgefordert, ihre Kunst doch auch sehen zu lassen, und der Wirt verhieß, wenn sie ein gelungenes Probestück machten, freie Zeche. Sie sollten trinken, so viel sie wollten.
Da pflückt einer von ihnen im Garten ein Kleeblatt, der zweite nimmt eine Leiter und    befestigt dasselbe an der Wand, der dritte aber ergreift die Büchse, misst 90 Schritte von      der Wand ab und schießt das eine Blatt des Kleeblattes herunter. Darauf folgen die beiden    anderen und schießen ebenfalls jeder sein Blatt ab. Nach diesen Meisterschüssen verlassen sie miteinander schweigend den Ort. Die übrigen Gäste aber haben nicht ohne    Grausen zugesehen, denn sie mussten annehmen, dass solche Meisterschaft nicht ohne Hilfe des Bösen errungen sei. Noch heutzutage kann man die kleeblattförmige Kugelspur über dem Kellertor    des goldenen Hirsches zu Heinrichs erblicken.

Zauber in Heinrichs

Zu Heinrichs war einmal eine alte Hexe, die häufig zu Rate gezogen wurde, wenn das Vieh krank wurde oder in sonstigen Angelegenheiten der Landwirtschaft. Einst kamen 3   Bauern zu ihr, deren Kühe keine Milch gaben, folglich bezaubert waren und fragten die Hexe um ein Gegenmittel, damit sie Butter gewännen. Die Zauberin riet ihnen, in aller Teufel Namen zu einem Töpfer zu gehen, in deren Namen einen Topf zu bestellen, den der Töpfer unter solcher Anrufung auch fertigen müsse; dann sollten sie den fertigen Topf auf einem vierspännigen Wagen holen und das, was dafür gefordert werde, auch ohne abzudingen, in aller Teufel Namen bezahlen. – In diesen Topf müsse dann alle Milch der Kühe geschüttet und dann wieder ausgeschüttet werden, so mehre sich      dieselbe wunderbar. Die Bauern befolgten den Rat, holten, als der Topf fertig war, denselben mit einem vierspännigen Wagen ab, zahlten 15 nagelneue Groschen dafür, wurden aber, als sie zum Tore hinausfahren wollten, von löblicher Polizei angehalten und scharf ins Verhör genommen, denn es war aufgefallen, dass man um eines Buttertopfes willen vier Pferde angespannt hatte. Die Bäuerlein gestanden alles. Darauf ging es nach Urteil und Recht wie folgt: Bäuerlein zahlen so viel Strafgeld als Schiff und       Geschirr, Rosse und Wagen, die zum Hexenwerk mißbraucht worden sind, wert, und tun im Armsünderhemde Kirchenbuße, Topf wird auf dem Schindersrasen vom Scharfrichter in Stücke geschlagen, Hexe wird an der selben Stelle verbrannt. Wäre der Topf schon gebraucht gewesen, so hätten die 3 Bäuerlein mit brennen müssen, von Rechtswegen.